Viele PC-Besitzer fragen sich, ob sie problemlos von DDR3 auf DDR4 Arbeitsspeicher aufrüsten können. Schließlich möchte man seinen Rechner mit dem neuesten RAM ausstatten, um von den Vorteilen wie höherer Geschwindigkeit und Kapazität zu profitieren. Doch so einfach ist der Wechsel leider nicht. In diesem Artikel erkläre ich, warum ein Upgrade von DDR3 auf DDR4 nicht ohne Weiteres möglich ist und welche Schritte nötig sind.
Meine eigenen Erfahrungen mit dem RAM-Upgrade
Bevor wir uns die technischen Details anschauen, möchte ich kurz von meinen eigenen Erlebnissen beim Versuch, meinen alten DDR3-Arbeitsspeicher gegen schicken neuen DDR4 auszutauschen, berichten.
Als begeisterter Bastler und Aufrüst-Fan habe ich mich riesig gefreut, als ich las, dass DDR4 bis zu doppelt so schnell wie DDR3 sein soll. Die Vorstellung, meinen betagten PC damit flott zu machen, war einfach zu verlockend. Voller Elan bestellte ich gleich einen Satz mit 16 GB DDR4-RAM und konnte es kaum erwarten, die Module in meinem Rechner zu verbauen.
Doch schon beim Öffnen des Gehäuses kamen mir erste Zweifel. Die Schlitzform des DDR4 passte einfach nicht zu meinen DDR3-Steckplätzen! Nachdem ich vergeblich versucht hatte, die Riegel mit sanfter Gewalt in die Slots zu pressen, dämmerte mir, dass ein simples Upgrade wohl nicht funktionieren würde.
Nach einigem Kopfzerbrechen und Recherchieren wurde mir klar: Ich würde wohl oder übel auch das Mainboard austauschen müssen, um DDR4 nutzen zu können. Da mir das zu aufwendig und teuer war, schickte ich den Arbeitsspeicher frustriert zurück. Ich hoffe, ich kann durch meine kleine Leidensgeschichte anderen aufrüstwilligen Anwendern mögliche Enttäuschungen ersparen. 😉
Warum ein einfacher Wechsel nicht funktioniert
Nach diesem kurzen persönlichen Exkurs kommen wir nun zu den technischen Hintergründen, die ein einfaches Upgrade verhindern. DDR3 und DDR4 unterscheiden sich in einigen wichtigen Punkten:
- Keying: Die Aussparungen am Rand der RAM-Module sind bei DDR3 und DDR4 leicht unterschiedlich positioniert. Dadurch passt DDR4 physikalisch nicht in einen DDR3-Slot.
- Spannung: DDR3 benötigt 1,5V, DDR4 hingegen nur 1,2V. Die höhere Spannung von DDR3 könnte DDR4-RAM beschädigen.
- Taktung: DDR4 taktet mit 1600 bis 3200 MHz, während DDR3 mit 1066 bis 2133 MHz arbeitet. Ohne die passende Steuerung des Mainboards können Probleme auftreten.
- Steckeranzahl: Bei DDR4 wurden gegenüber DDR3 die Stecker von 240 auf 284 Pins erhöht. Die größeren DDR4-Module haben also mehr Kontaktfläche zum Mainboard.
Wegen dieser Unterschiede in Schlitzform, Spannung, Taktfrequenz und Steckverbindung kann man nicht ohne Weiteres vom alten DDR3-Standard auf den neuen DDR4-RAM umsteigen. Das Mainboard muss auf die spezifischen Anforderungen von DDR4 ausgelegt sein.
Vorgehensweise für ein erfolgreiches Upgrade
Wie lässt sich nun ein Übergang von DDR3 auf DDR4 bewerkstelligen? Hier sind die nötigen Schritte:
- Mainboard checken: Zunächst muss geprüft werden, ob das aktuell verbaute Mainboard überhaupt DDR4-RAM unterstützt. Die Spezifikationen geben darüber Aufschluss. Oft ist ein BIOS-Update erforderlich.
- Kompatiblen Prozessor besorgen: Ohne passenden Prozessor läuft DDR4 nicht stabil. Aktuelle Intel-CPUs ab Skylake und AMD-CPUs ab Ryzen sind DDR4-kompatibel. Ggf. muss auch der Prozessor getauscht werden.
- DDR4-Arbeitsspeicher kaufen: Jetzt kann der neue RAM gekauft werden. Auf die unterstützten Geschwindigkeiten des Boards achten. Am besten einen Satz mit zwei gleichgroßen Modulen für Dual-Channel-Betrieb besorgen.
- Alten Speicher entfernen: Der PC muss runtergefahren, geöffnet und der alte DDR3-RAM vorsichtig entnommen werden.
- Neuen Speicher einsetzen: Die neuen DDR4-Riegel lassen sich nur in eine Richtung einstecken und einrasten. Sanft andrücken, bis die Verriegelung einhakt.
- Testen: Nach dem Zusammenbau lässt sich überprüfen, ob der Rechner den Speicher korrekt erkennt. Gegebenenfalls muss das BIOS angepasst werden, um die volle Geschwindigkeit zu erreichen.
Mit etwas technischem Verständnis, der passenden Hardware und dem nötigen Feingefühl beim Einbau klappt der Umstieg dann ohne Probleme. Geduld ist wichtig, um keine Komponenten zu beschädigen.
Fazit – es lohnt sich!
Auch wenn der Wechsel von DDR3 auf DDR4 nicht ganz trivial ist, überwiegen für mich klar die Vorteile der neuen Speichertechnologie. Die Performance-Steigerung, höhere Kapazität und Zukunftssicherheit machen DDR4 für mich zu einem sinnvollen Upgrade.
Mit der richtigen Vorbereitung und Recherche lassen sich Frust und Kostenfallen vermeiden. Für Bastler wie mich macht das Aufrüsten und Optimieren des eigenen Computers einfach am meisten Spaß, wenn man sich vorab schlau macht. Dann steht dem RAM-Upgrade nichts mehr im Wege und man kann sich an einem rundum erneuerten PC erfreuen!
Ich hoffe, ich konnte in diesem Artikel nützliche Infos und Tipps vermitteln, sodass interessierte Leser ihren Arbeitsspeicher nun selbstständig modernisieren können. Bei Fragen oder Anregungen bin ich natürlich gerne behilflich!